Minimalismus
30. Mai 2011

Warum Minimalismus auch Angst machen kann

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

An irgendeinem Punkt des Aufräumens werden Sie Angst verspüren.

Sie werden sich wahrscheinlich fragen, wofür Sie das überhaupt machen, so viele Dinge wegzuräumen. Selbst wenn Sie sich von Dingen trennen, die Sie weder benutzen, noch anschauen oder die Ihnen vielleicht ohnehin nicht gefallen.

Sie haben Angst, einen nicht-umkehrbaren Fehler zu machen und Sie haben Angst vor der Veränderung in Ihrem Leben (sei sie noch so klein), aber vor allem – und das ist wichtiger – haben Sie Angst vor der Gegenwart.

Minimalismus ist ein Werkzeug, das uns in die Gegenwart bringt, denn je weniger Dinge wir um uns herum haben, mit denen wir uns ablenken und unsere Gedanken schweifen lassen können, desto mehr nehmen wir die Gegenwart wahr.

Indem wir die Gegenwart wahrnahmen als das, was sie wirklich ist, und damit auch ihre vermeintliche Leere, können wir uns zuweilen recht einsam fühlen.

Bisher haben wir Dinge benutzt, die den Mangel an guten sozialen Kontakten kaschiert haben, die uns unterhalten und uns abgelenkt haben. Wenn wir diese Dinge nicht mehr haben (oder nicht mehr so viele davon), müssen wir mutig sein und den Schritt zu guten Beziehungen (oder was auch immer Ihnen am Wichtigsten ist) machen.

Das kann im ersten Moment etwas beängstigend sein, aber die Belohnung ist ungeheuer wertvoll.

Schon bald wird sich die Konzentration auf die Dinge, Tätigkeiten und Beziehungen, die Ihnen am wichtigsten sind, energiegeladen, leicht und freudvoll anfühlen.

 

Über den Autor
Alexander Rubenbauer ist Psychologe (M. Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut. Er bietet Psychotherapie sowohl persönlich in Herrieden bei Ansbach als auch über das Internet an. Er ist per E-Mail erreichbar.

 

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