Minimalismus
18. Juni 2013

Die Konsumspirale

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Unsere Wirtschaft, und insbesondere das Zinseszinssystem1, lebt davon, dass wir immer mehr konsumieren. Da unser Einkommen aber nicht ausreicht, um das Zinseszinssystem am laufen zu halten, müssen wir Kredite aufnehmen, um schneller konsumieren zu können.

Aber weshalb sollten wir uns eigentlich alle drei Jahre ein neues Auto und jedes Jahr ein neues Handy kaufen, obwohl das alte noch wunderbar funktioniert? Warum sollten wir etwas, das unsere Bedürfnisse vollkommen erfüllt, wegwerfen?

Und was machen wir mit unserer Zeit? Verwenden wir unsere Zeit dafür, glücklich zu sein und zu genießen, oder hetzen wir von einem “wichtigen” Termin zum anderen, um uns anschließend unnötigen Kram kaufen zu können, der uns nur kurze Zeit ein bisschen befriedigen kann?

Oder anders gesagt: Konsum ist trügerische Belohnung für absurd viele Arbeitsstunden.2

1 Um Zinsen auf Zinsen zu bekommen bedarf es einer ständigen Vermehrung der Geldmenge. Der Zinseszinseffekt besagt, dass man nicht nur Zinsen auf das ursprünglich angelegte Kapital, sondern auch Zinsen auf die zwischenzeitlich erhaltenen Zinsen erhält. So bekommt das Guthaben die Fähigkeit, exponentiell zu wachsen. Irgendjemand muss das erwirtschaften – durch Konsum und Schulden –, sonst bricht das System zusammen.

2 Robert Skidelsky

 

Über den Autor
Alexander Rubenbauer ist Psychologe (M. Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut. Er bietet Psychotherapie sowohl persönlich in Herrieden bei Ansbach als auch über das Internet an. Er ist per E-Mail erreichbar.

 

Suche:   

Startseite · Psychologie · Persönlichkeitsentwicklung · Minimalismus · English · Zitate

URL: https://alex.pt/1053 · RSS-Feeds · Kontakt · Impressum · Datenschutz ·