Persönlichkeitsentwicklung
11. Oktober 2011

Birgt Freiheit Angst in sich?

Von
 

Die Verbindung zwischen “Freiheit” und Angst ist nicht unmittelbar ersichtlich, weil “Freiheit” auf den ersten Blick nur positive Konnotationen zu enthalten scheint.

Und doch hat die Freiheit auch eine dunklere Seite. Wenn man sie aus der Perspektive von Selbsterschaffung, Entscheidung, Wollen und Handeln betrachtet, ist die Freiheit psychologisch komplex und durchaus angstbesetzt.

Wir sind im tiefsten Sinne für uns selbst verantwortlich. Wir sind, wie Sartre es formulierte, die Urheber unserer selbst. Durch unsere Entscheidungen, unser Handeln und Nichthandeln kreieren wir uns letztlich selbst. Dieser Verantwortung, dieser Freiheit können wir nicht entgehen. Wir sind, in Sartres Worten, “zur Freiheit verdammt”.

Wenn wir die Welt selbst konstituieren, wo ist dann der feste Boden unter unseren Füßen? Was ist unter uns? “Das Nichts”, wie es die deutschen Existenzphilosophen formulierten. Die Tiefe, der Abgrund der Freiheit. Und mit der Erkenntnis des Nichts im Kern des Seins geht große Angst einher.

Aus: Irvin D. Yalom, Der Panama-Hut

 

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