Persönlichkeitsentwicklung
30. Januar 2011

Wenn negative Gedanken große Schmerzen verursachen

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Ich habe mir mal einen Nerv im Hals eingeklemmt, was dazu führte, dass ich mich vor Schmerzen kaum mehr rühren konnte.

Während ich jede noch so kleine Bewegung sehr schmerzhaft gespürt habe, habe ich versucht, herauszufinden, welche Gedanken und Bewegungen zu einer schmerzhaften Anspannung der Muskulatur, und welche zu einem angenehmen Gefühl der Entspannung führten.

Ja, auch die Gedanken und nicht nur die Bewegungen haben Schmerz ausgelöst, weil sie dafür sorgten, dass sich meine Muskeln angespannt haben.

Während ich also die Auswirkungen meiner Gedanken wie unter dem Mikroskop gesehen bzw. gespürt habe, konnte ich folgende Beobachtung machen:

Gab es so etwas wie eine negative Atmosphäre im Raum, weil die Menschen um mich herum in einen – wenn auch nur geringfügigen – Streit oder in Hektik gerieten, haben sich meine Muskeln angespannt.

Habe ich mir Sorgen gemacht, haben sich meine Muskeln angespannt. Habe ich negative Worte gehört, haben sich meine Muskeln angespannt.

Selbst, wenn wir Worte hören, über die wir normalerweise nur lachen und niemals glauben würden, dass diese überhaupt eine Auswirkung haben können, spürt man in so einer Situation sehr deutlich, was gut und was schlecht für einen ist und welche Auswirkungen es tatsächlich auf den inneren Frieden und die Gesundheit hat.

Stellen Sie sich jetzt vor, dass jeder negative Gedanke, den Sie über sich selbst oder Ihre Umwelt haben, zu einem unerträglichen Schmerz führen würde und neutrale, akzeptierende, loslassende oder positive Gedanken zu einem wunderbaren Gefühl der Entspannung.

Wie schnell würden Sie nur noch positive Gedanken denken und alles in Bewegung setzen, damit das so bleibt und Sie nur noch das gewünschte, positive Gefühl spüren statt des unerträglichen Schmerzes?

Das Gleiche gilt auch für Ihre “Manifestationen”. Stellen Sie sich vor, Sie könnten ohne Beschränkung durch Zeit und Raum reisen und egal was Ihnen in den Sinn kommt wird schlagartig verwirklicht. Sie würden immer genau an dem Ort sein, an den Sie gerade denken.

Wenn Sie negativ denken oder Angst haben, würden Sie sich schlagartig in Ihrem größten Albtraum wiederfinden, bis Sie sich dazu entscheiden, einen schönen Gedanken zu denken, und schon liegen Sie am Strand.

Wie schnell glauben Sie, würden Sie alles in Bewegung setzen, um nur noch positive Gedanken zu denken, die die Ergebnisse hervorbringen, die Sie erfahren wollen?

Und genauso funktioniert es in unserem Leben, in unserem Körper und in unserer Psyche auch, nur spüren wir es normalerweise nicht so deutlich wie im oben genannten Beispiel.

Durch die Begrenzung durch Zeit und Raum gibt es außerdem eine Verzögerung, die dafür sorgt, dass viele Menschen noch nicht einmal glauben, dass ihre Gedanken überhaupt Konsequenzen haben.

Letztlich werden wir die Auswirkungen unserer Gedanken jedoch spüren.

Welche Gedanken wollen Sie ab sofort denken?

PS: Ich habe die damalige Situation dazu genutzt, um einige Entscheidungen zu treffen, mein Leben etwas umzukrempeln und mich von einigen Belastungen zu befreien. Ich glaube, dass es genau dafür gedacht war. Ich glaube, dass Krisen generell dafür da sind, endlich die nötigen Veränderungen vorzunehmen.

 

Über den Autor
Alexander Rubenbauer ist Psychologe (M. Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut. Er bietet Psychotherapie sowohl persönlich in Herrieden bei Ansbach als auch über das Internet an. Er ist per E-Mail erreichbar.

 

Suche:   

Startseite · Psychologie · Persönlichkeitsentwicklung · Minimalismus · English · Zitate

URL: https://alex.pt/458 · RSS-Feeds · Kontakt · Impressum · Datenschutz ·