Persönlichkeitsentwicklung
26. Mai 2011

Von der Schweigespirale zur Offenheitsspirale

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Manchmal habe ich mir schon über etwas Gedanken gemacht, über das ich vielleicht sogar gerne geschrieben hätte, es dann aber gelassen habe, weil ich dachte, dass ich vielleicht der Einzige wäre, der so denkt.

Irgendwann lese ich dann mal einen Artikel, wo jemand diese “Schweigespirale” überwunden hat und seine (und im Grunde auch meine) Gedanken veröffentlicht hat, auch wenn ihn das einigen Mut gekostet hat.

Eine Schweigespirale ist, vereinfacht ausgedrückt, der Effekt, dass die Anwesenden in einem Raum zwar etwas Anderes denken, aber niemand etwas sagt, weil alle glauben, dass bei den anderen ein der eigenen Meinung gegensätzlicher Konsens vorherrscht.

Das führt dazu, dass jeder denkt, er sei der einzige Andersdenkende im Raum, und deshalb nichts sagt.

Lese ich aber einen Artikel, indem der Autor diesen Punkt überwunden hat und eine Meinung oder einen Gedanken öffentlich macht, dann fällt es mir auch leichter, mich zu diesem Thema zu äußern und von meinen eigenen Erfahrungen zu berichten; selbst dann, wenn sie leicht abweichen können.

Umso besser wäre es natürlich, wenn eine so große Offenheit herrschen würde, dass viele – auch und gerade konträre – Meinungen zusammenträfen und es darum völlig gefahrlos möglich wäre, auch mal eine andere Meinung zu vertreten.

Wir sollten also versuchen, durch unser eigenes, individuelles Handeln eine Art “Offenheitsspirale” zu erzeugen, die andere Menschen dazu ermutigt, ebenfalls ihre – wenn auch abweichenden – Meinungen und Erfahrungen zu äußern.

 

Über den Autor
Alexander Rubenbauer ist Psychologe (M. Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut. Er bietet Psychotherapie sowohl persönlich in Herrieden bei Ansbach als auch über das Internet an. Er ist per E-Mail erreichbar.

 

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