Persönlichkeitsentwicklung
8. September 2011

Es gibt keine Zukunft

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Dass wir an die Zukunft denken können, ermöglicht uns, vorausschauend zu handeln und Ziele zu definieren, die wir erreichen möchten.

Ich bin ein ausgesprochener Zukunftsmensch. Mit der Vergangenheit kann ich nicht so viel anfangen – mich interessiert mehr, was vor mir liegt.

So liebe ich es, mir in Gedanken meine Zukunft auszumalen und Ziele zu stecken, von denen viele sagen würden, sie seien viel zu hoch (die belehre ich dann einfach eines Besseren).

Die Zukunft hat nur ein Problem: Es gibt sie nicht – sie ist lediglich eine Projektion unserer Gedanken.

Es gibt nur die Gegenwart, und die können wir mit Gedanken an Vergangenheit und Zukunft füllen und damit in gewisser Weise vor der Gegenwart flüchten.

Wir können Gedanken an die Zukunft nutzen, um uns besser zu fühlen (indem wir uns die sich in Erfüllung gehenden Träume ausmalen) oder auch schlechter.

Die Kehrseite einer ausgeprägten “Zukunftsoffenheit” ist nämlich, dass auch Angstfantasien sehr real erlebt werden und man die Gegenwart damit viel schlimmer empfindet, als sie in der reinen Gegenwart wäre.

In dem Fall hilft es, sich den Weg Richtung Vergangenheit und Zukunft zu “versperren”, indem man sich gedanklich eine Art Straßensperre baut (“Zukunft gesperrt”), die einen in der Gegenwart hält.

Auch die Frage “Was denke ich gerade?” bringt einen sehr schnell in die Gegenwart zurück. Um dort zu bleiben, kann man dann beispielsweise seinen Atem beobachten: Ein, aus, ein, aus.

 

Über den Autor
Alexander Rubenbauer ist Psychologe (M. Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut. Er bietet Psychotherapie sowohl persönlich in Herrieden bei Ansbach als auch über das Internet an. Er ist per E-Mail erreichbar.

 

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