Persönlichkeitsentwicklung
20. September 2011

Auf welches Gefühl wollen Sie hören?

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Es ist zwar sehr angenehm, wenn möglichst wenige ambivalente Gefühle in uns vorherrschen, aber das ist wohl nur sehr selten tatsächlich der Fall, gerade dann, wenn etwas Neues in unser Leben tritt.

Viel zu oft machen wir uns einen unnötigen Kopf über unser Gefühlsleben und hätten dort gerne eine „Einigkeit der Gefühle“ – am besten natürlich positive.

Leider vergessen wir dabei, dass wir im Grunde genommen mehrere Persönlichkeiten in uns haben – die so genannten Persönlichkeitsanteile – und nur sehr selten wirklich alle Teile unserer Persönlichkeit über die selbe Sache „gleich denken“.

So kann ein Teil von uns Angst haben, und ein anderer empfindet Neugier. Wir können dann entscheiden, auf welchen Teil wir hören, auf welchen Teil wir uns konzentrieren möchten.

Der Psychologe Noam Shpancer schreibt in seinem Debüt-Roman „Der gute Psychologe“: „Angst ist ein wichtiger Ratgeber, aber ein lausiger Anführer. Man kann auf ihren Rat hören, darf ihr aber nicht die Führung überlassen. Mut ist ein weiser Anführer. Dem sollten Sie folgen.“

Indem wir uns bewusst machen, dass wir nicht nur Angst haben, sondern auch noch andere Gefühle über ein und die selbe Situation hegen, können wir entscheiden, welche Emotion die für die gegenwärtige Situation hilfreichste ist.

Aber vor allem können wir endlich akzeptieren, dass es mehrere, teils gegensätzliche Gefühle gibt, und dass es sogar gut so ist, weil sie uns ermöglichen, eine Situation auf unterschiedliche Aspekte hin zu untersuchen.

 

Über den Autor
Alexander Rubenbauer ist Psychologe (M. Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut.

 

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