Eigensinn macht Spaß
Es gibt für Jeden keinen anderen Weg der Entfaltung und Erfüllung als den der möglichst vollkommenen Darstellung des eigenen Wesens. „Sei du selbst“ ist das ideale Gesetz, zumindest für den jungen Menschen, es gibt keinen anderen Weg zur Wahrheit und zur Entwicklung.
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„Da du nun einmal so bist, solltest du andere wegen ihres Andersseins weder beneiden noch verachten, und sollst nicht nach der „Richtigkeit“ deines Wesens fragen, sondern sollst deine Seele und ihre Bedürfnisse ebenso hinnehmen wie deinen Körper, deinen Namen, deine Herkunft etc.: als etwas Gegebenes, Unentrinnbares, wozu man Ja sagen und wofür man einstehen muss, und wenn auch die ganze Welt dagegen wäre.“
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Der Mensch aber, der einmal den Mut zu sich selber gefühlt und die Stimme seines eigenen Schicksals gehört hat, ach, dem ist an Politik nicht das mindeste mehr gelegen, sei sie nun monarchisch oder demokratisch, revolutionär oder konservativ. Ihn kümmert anderes. Sein „Eigensinn“ ist wie der tiefe, herrliche, gottgewollte Eigensinn jedes Grashalms auf nichts anderes gerichtet als auf sein eigenes Wachstum. „Egoismus“, wenn man will. Allein dieser Egoismus ist ein ganz und gar anderer als der verrufene des Geldsammlers oder des Machtehrgeizigen.
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Gegen die Infamitäten des Lebens sind die besten Waffen: Tapferkeit, Eigensinn und Geduld. Die Tapferkeit stärkt, der Eigensinn macht Spaß, und die Geduld gibt Ruhe.
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Wenn Sie dazu geboren sind, ein eigenes und kein Dutzendleben zu führen, so werden Sie den Weg zur eigenen Persönlichkeit und zum eigenen Leben auch finden, obwohl es ein schwerer Weg ist.
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Man findet oft sehr starke Menschen, die rasch versagen, und findet sehr zarte und schwache, die trotz Krankheit und Schwäche prachtvoll mit dem Leben fertig werden und ihm ihren Stempel auch im Dulden aufzwingen.
Jeder von uns muss für sich selber finden, was erlaubt und was verboten – ihm verboten ist. Man kann niemals etwas Verbotenes tun und kann ein großer Schuft dabei sein. Und ebenso umgekehrt. – Eigentlich ist es bloß eine Frage der Bequemlichkeit. Wer zu bequem ist, um selber zu denken und selber sein Richter zu sein, der fügt sich eben in die Verbote, wie sie nun einmal sind. Er hat es leicht. Andere spüren selber Gebote in sich, ihnen sind Dinge verboten, die jeder Ehrenmann täglich tut, und es sind ihnen andere Dinge erlaubt, die sonst verpönt sind. Jeder muss für sich selbst stehen.
Alle Dinge, die man gegen sein Gefühl und gegen sein inneres Wissen tut, anderen zuliebe, sind nicht gut, und müssen früher oder später teuer bezahlt werden.
Ich lebe in meinen Träumen. Die anderen Leute leben auch in Träumen, aber nicht in ihren eigenen. Das ist der Unterschied.
Meine Sache war, das eigene Schicksal zu finden, nicht ein beliebiges, und es in sich auszuleben, ganz und ungebrochen.
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Die wirklichen Persönlichkeiten haben es auf Erden schwerer, aber auch schöner, sie genießen nicht den Schutz der Herde, aber die Freuden der eigenen Phantasie, und müssen, wenn sie die Jugendjahre überstehen, eine sehr große Verantwortung tragen.
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Unsere Aufgabe als Menschen ist: innerhalb unseres eigenen, einmaligen, persönlichen Lebens einen Schritt weiter zu tun vom Tier zum Menschen.
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Was dich zu erdrücken drohte,
Zeigt sich freundlich, atmet Geist,
Ist ein Führer, ist ein Bote,
Der dich hoch und höher weist.
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Einsamkeit ist der Weg, auf dem das Schicksal den Menschen zu sich selber führen will.
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Oft ist die Welt schlecht gescholten worden, weil der, der sie schalt, schlecht geschlafen oder zuviel gegessen hatte. Oft ist die Welt selig gepriesen worden, weil der, der sie pries, eben ein Mädchen geküsst hatte.
Die Welt ist nicht da, um verbessert zu werden. Auch ihr seid nicht da, um verbessert zu werden. Ihr seid aber da, um ihr selbst zu sein. Ihr seid da, damit die Welt um diesen Klang, um diesen Ton, um diesen Schatten reicher sei. Sei du selbst, so ist die Welt reich und schön. Sei nicht du selbst, sei Lügner und Feigling, so ist die Welt arm und scheint dir der Verbesserung bedürftig.
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Es lässt sich von außen nichts raten, Sie müssen Ihren Weg zu gehen versuchen. Sie müssen entweder verzichten und einfach sich notdürftig den anderen anzupassen versuchen oder aber sich bewusst machen, dass Ihre Anlagen Sie zu nicht Durchschnittlichem berufen und verpflichten. Auch wenn Sie noch kein Ziel sehen und noch nicht wissen, wohin das Leben später einen Menschen von Ihrer Art stellen wird, müssen Sie sich ernst nehmen und etwas aus sich zu machen suchen.
Jeder, der seinen Weg geht, ist ein Held. Jeder, der das wirklich tut und lebt, wozu er fähig ist, ist ein Held – und selbst wenn er dabei das Dumme oder Rückständige tut, ist er viel mehr als tausend andere, die von ihren schönen Idealen bloß reden, ohne sich ihnen zu opfern.
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Es ist Einbildung, dass es keine Brücken zwischen Ich und Du gäbe, dass jeder einsam und unverstanden einhergehe. Im Gegenteil, das, was die Menschen gemeinsam haben, ist viel mehr und wichtiger, als was jeder Einzelne für sich hat und wodurch er sich von anderen unterscheidet.
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Natürlich gibt es sehr viele Menschen, denen das Leben leichter fällt und die scheinbar oder wirklich „glücklicher“ sind; es sind die nicht stark Individualisierten, die keine Probleme kennen. Sich mit ihnen zu vergleichen hat für uns andere keinen Sinn; wir müssen unser eigenes Leben leben, und das bedeutet etwas Neues und Eigenes, immer Schwieriges und auch immer Schönes für jeden Einzelnen. Es gibt keine Norm für das Leben, es stellt jedem eine andere, einmalige Aufgabe, und so gibt es auch nicht eine angeborene und vorbestimmte Untauglichkeit zum Leben, sondern es kann der Schwächste und Ärmste an seiner Stelle ein würdiges und echtes Leben führen, und anderen etwas sein, einfach dadurch dass er seinen nicht selbstgewählten Platz im Leben und seine besondere Aufgabe annimmt und zu verwirklichen sucht.
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Geben Sie sich nicht abschätzigen Selbstprüfungen und Selbstkritiken hin. Man kann einzelne Handlung, die man bereut, wohl kritisch und verurteilend betrachten, das ist nur recht; aber man soll nicht sich selber, so wie man in die Welt gestellt worden ist, abschätzig beurteilen, sondern erst einmal das, was man von Gott mitbekommen hat an Gaben und an Mängeln annehmen, Ja dazu sagen, und versuchen, das Beste daraus zu machen. Gott hat mit jedem von uns etwas gemeint, etwas versucht, und wir sind seine Gegner, wenn wir das nicht annehmen und ihm helfen, es zu verwirklichen.
Sagen Sie Ja zu sich, zu Ihrer Absonderung, Ihren Gefühlen, Ihrem Schicksal! Es gibt keinen anderen Weg. Wohin er führt, weiß ich nicht, aber er führt ins Leben, in die Wirklichkeit, ins Brennende und Notwendige.
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Eine Persönlichkeit, ein einmaliger, eigener Mensch zu werden, ist nicht Jedem bestimmt, der Weg dahin hat Gefahren und bringt Schmerzen, er bringt aber auch Glück und Tröstungen, die die anderen nicht kennen.
Ängstigen Sie sich nicht zu sehr, fliehen sie weder ins Kindliche zurück noch nach vorwärts in Trotz und Schnoddrigkeit, es würde Ihnen beides nichts nützen. Sagen Sie Ja zum Besten und Stärksten in Ihnen, dann geht es schon weiter.
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Es gibt keine Wirklichkeit als die, die wir in uns haben. Darum leben die meisten Menschen so unwirklich, weil sie die Bilder außerhalb für das Wirkliche halten und ihre eigene Welt in sich gar nicht zu Worte kommen lassen. Man kann glücklich dabei sein. Aber wenn man einmal das andere weiß, dann hat man die Wahl nicht mehr, den Weg der meisten zu gehen.
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Es scheint wirklich dem Menschen nur die eine Hoffnung gegeben, zwar nicht die Welt und die anderen, aber wenigstens sich selber einigermaßen ändern und bessern zu können, und auf denen, die das tun, beruht im Geheimen das Heil der Welt.
Verzichten Sie darauf, sich an den unlösbaren Fragen müde zu grübeln. Unlösbar sind die Fragen nach dem Wesen Gottes oder des Weltgeistes, nach Sinn und Lenkung des Universums, nach der Entstehung der Welt und des Lebens. Das Denken und Debattieren darüber kann ein schönes und interessantes Spiel sein, zur Lösung unserer Lebensprobleme führt es nicht.
Sie sind in die Welt gestellt, ohne zu wissen warum. Ihr Leben und Ihre Gaben, die der Sinne und die des Geistes, zur Reife und möglichsten Vollendung zu bringen, darin liegt der Sinn Ihres Lebens, und je besser Ihnen das gelingt, desto glücklicher werden Sie sein.
Dass die Mehrzahl der Menschen weniger differenziert und begabt ist, dass die Meisten gar kein eigenes Leben und Denken haben, sondern stets als Masse leben und handeln, haben Sie ja schon selbst erkannt.
Wir können das nicht ändern, es wird immer so sein. Im Gegenteil: Je rascher sich die Menschheit vermehrt und je mehr technische Mittel sie besitzt, desto mehr wird sie verflacht und zum gleichförmigen Kollektiv werden.
Für die Menschheit als Masse besteht die Aufgabe des Lebens nur in der möglichst reibungslosen Eingliederung und Anpassung, im Herabschrauben der persönlichen Verantwortlichkeit auf ein Minimum.
Wir anderen, die stets kleine Zahl der zu einem persönlichen, individuellen Leben Befähigten und Berufenen, haben vor der Masse die zarteren Sinne und die größere Denkfähigkeit voraus, und diese Gaben können uns sehr viel Glück verschaffen.
Wir sehen, hören, fühlen, denken genauer, empfänglicher, reicher an Nuancen, aber wir sind auch einsam und gefährdet. Wir müssen auf das Glück der verantwortungslosen Masse verzichten. Jeder von uns muss über sich selbst, über seine Gaben, Möglichkeiten und Eigenheiten Klarheit suchen und sein Leben in den Dienst der Vervollkommnung, der Selbstwerdung stellen. Wenn wir das tun, dann dienen wir auch zugleich der Menschheit, denn alle Werte der Kultur (Religion, Kunst, Dichtung, Philosophie, etc.) entstehen auf diesem Weg. Auf ihm wird der oft verlästerte „Individualismus“ zum Dienst an der Gemeinschaft und verliert das Odium des Egoismus.
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Geändert haben sich nur die Verlockungen, die heute den jungen Menschen dazu bringen wollen, den schweren Weg zum eigenen Selbst schon früh aufzugeben und sich dafür einer Gemeinschaft, einem scheinbar hohen und edlen Ziel hinzugeben.
Wie ich sehe, sind bei Ihnen diese Verlockungen nicht in der groben Gestalt politischer Programme und Scheinideale erschienen, dazu sind Sie schon zu sehr Person geworden. Aber Sie neigen dazu, sich den kleineren, mehr idealistischen Gemeinschaften hinzugeben: den Vegetariern, Siedlern, Lebensreformern usw.
Ganz einerlei, ob die Ideale dieser Gemeinschaften an sich edel und gut sind oder nicht, sie bedeuten doch für junge Menschen Ihrer Art eine Gefahr: nämlich auch diese kleineren und idealeren Gemeinschaften wollen Sie vor der Zeit formen und abstempeln, erziehen und einreihen, und dieser Gefahr sollen Sie auch gar nicht davonlaufen und allein bleiben, aber Sie sollen je und je daran denken, dass Ihr voller Menschenwert erst dann erreicht ist und wirksam werden kann, wenn Sie sich wirklich so weit zu einer Persönlichkeit, einem Charakter entwickelt haben, als Ihnen möglich ist.
Sie sollen also die Ideale und Ziele solcher Gemeinschaften und ihrer Führer niemals ernst nehmen wie Ihr eigenes Werden.
Sie werden zwar, wenn Sie etwas taugen, Ihre Person später gewiss hohen und menschlichen Zielen unterordnen, aber erst wenn Sie den Ihnen möglichen Grad von Menschwerdung erreicht haben.
(aus: Hermann Hesse: „Eigensinn macht Spaß“)
Eigenlob stinkt nicht
Das Eigenlob stinkt sicher nicht, wenn es dazu verwendet wird, die eigene Lernanstrengung systematisch zu verstärken. Es ist die einzige wirkliche Belohnung, die wir uns selber geben können, und wir sollten damit nicht sparen. Wenn wir erfolgreich lernen wollen, dann geben wir sie uns – mit jedem kleinen und erfolgreichen Lernschritt.
Die Welt neigt dazu, Menschen lächerlich zu machen, die sich selber auf die Schulter klopfen. Aber die Erfolgreichen dieser Welt tun eben das fast ohne Unterbrechung, wenngleich sie es heuchlerisch bestreiten.
Sie können nur deshalb erfolgreich sein, weil sie sich loben.
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Nur wer sich selbst ausreichend lobt, kann zuversichtlich und sich seiner Entscheidungen sicher sein.
Eigenlob ist nur dann hässlich und unvernünftig, wenn es als Lock- und Reizmittel verwendet wird, um Fremde zum Mitloben des eigenen, unsicheren, wankelmütigen Ichs zu verleiten.
Wer sich allzulaut lobt, lobt sich nicht selber. Das könnte er auch im Stillen tun.
Er bettelt darum, von anderen gelobt zu werden. Er ist von fremdem Lob ebenso abhängig wie ein Süchtiger von der Droge.
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Eigenlob hat nichts Anrüchiges an sich. Es stinkt nur in den Nasen derer, die selbstbewusste und stolze Menschen nicht neben sich dulden wollen und die es am liebsten sähen, wenn alle Welt nach ihrem Lobe süchtig wäre.
(aus: Sebastian Leitner: „So lernt man lernen: Der Weg zum Erfolg“)
Einen Unterschied machen
Eines Morgens, nach einem heftigen Sturm, geht ein Mann am Strand spazieren. Auf dem Sand liegen hunderte Seesterne verstreut.
Wenig später sieht der Mann einen kleinen Jungen, der einen Seestern nach dem anderen aufsammelt und zurück ins Meer wirft. Der Mann sagt zu ihm: „Im Meer gibt es Millionen Seesterne, hunderte liegen hier am Strand und du bist ganz alleine. Es macht keinen Unterschied, ob du einige von hier zurückwirfst, du kannst ohnehin nicht viel bewirken.“
Da bückt sich der Junge erneut, hebt den nächsten Seestern hoch und sagt: „Es macht einen Unterschied für diesen hier!“
Was wir bereuen, wenn wir sterben
Die Palliativpflegerin Bronnie Ware hat nach einigen Jahren der Arbeit mit Sterbenden einen Eintrag in ihrem Blog mit dem Titel Regrets of the Dying veröffentlicht. Dieser Artikel verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Internet und wurde mittlerweile von über drei Millionen Menschen gelesen. Kurz darauf veröffentlichte Bronnie ein Buch: „The Top Five Regrets of the Dying“. In diesem Artikel habe ich ihren Blogeintrag ins Deutsche übersetzt.
Ich habe mehrere Jahre in der Palliativpflege gearbeitet. Meine Patienten waren also drauf und dran zu sterben, weil sie an unheilbaren Krankheiten litten. Ich war in den letzten drei bis zwölf Wochen ihres Lebens bei ihnen und habe unglaubliche Geschichten gehört.
Menschen reifen enorm, wenn sie mit ihrer eigenen Sterblichkeit konfrontiert sind. Ich habe gelernt, jemandes Fähigkeit zu wachsen niemals zu unterschätzen. Einige Veränderungen waren phänomenal. Jeder brachte eine Vielfalt an Emotionen, Ablehnung, Furcht, Wut, Verleugnung, Reue und letzten Endes Akzeptanz mit. Jeder Einzelne fand seinen Frieden bevor er ging.
Wenn ich sie danach gefragt habe, was sie bereuen oder was sie in ihrem Leben gerne anders gemacht hätten, kam es immer wieder auf die gleichen Punkte. Das sind die häufigsten fünf:
1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein Leben so zu leben, wie ich es für richtig halte, und nicht wie andere es von mir erwarten.
Dieser Punkt wurde am häufigsten genannt. Wenn Menschen bewusst wird, dass ihr Leben bald vorbei ist und sie offen darauf zurückblicken, ist es leicht, zu sehen, wie viele Träume unerfüllt geblieben sind. Die meisten Menschen haben nicht einmal die Hälfte ihrer Träume erfüllt und starben in dem Wissen, dass es an ihren Entscheidungen lag, die sie getroffen oder nicht getroffen haben.
Es ist entscheidend, sich zumindest einen Teil seiner Träume zu erfüllen. In dem Moment, in dem du deine Gesundheit verlierst, ist es bereits zu spät. Gesundheit bringt eine Freiheit mit sich, die wenige erst erkennen, wenn es zu spät ist.
2. Ich wünschte, ich hätte nicht so hart gearbeitet.
Das kam von jedem Mann, den ich gepflegt habe. Sie haben die Jugend ihrer Kinder verpasst und kaum Zeit mit ihren Partnern verbracht. Es gab jedoch auch Frauen, die diesen Punkt bereuten. Da die meisten jedoch der älteren Generation angehörten, waren eher die Männer die Geldverdiener. Alle Männer bereuten es zutiefst, dass sie so viel Zeit in der Tretmühle des Arbeitslebens verbracht haben.
Indem du deinen Lebensstil vereinfachst und bewusste Entscheidungen triffst, ermöglichst du dir weniger Geld zu brauchen als du denkst. Und indem du mehr Platz in deinem Leben schaffst wirst du glücklicher und offener für günstige Gelegenheiten.
3. Ich wünschte, ich hätte meine Gefühle ausgedrückt.
Viele Leute unterdrücken ihre Gefühle um „Frieden“ mit anderen zu bewahren. Letztlich führen sie eine deshalb eine mittelmäßige Existenz und werden niemals der, der sie hätten sein können. Viele haben wegen der Verbitterung und dem Groll, die sie deshalb mit sich herumschleppen, Krankheiten entwickelt.
Wir können die Reaktionen anderer nicht kontrollieren. Wenn du jedoch beginnst, offen und ehrlich zu sprechen, hebt dies die Beziehung mit anderen auf eine gänzlich neue, gesunde Ebene – oder es befreit die ungesunde Beziehung aus deinem Leben. In beiden Fällen gewinnst du.
4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden behalten.
Kurz bevor sie sterben haben sie meistens nicht verstanden, worin die Vorteile alter Freundschaften liegen und es war nicht immer möglich, die alten Freunde wiederzufinden. Viele waren so mit ihren eigenen Leben beschäftigt, dass selbst enge Freundschaften im Sand verlaufen sind. Oft wurde bereut, dass man Freundschaften nicht die Zeit und Mühe gewidmet hat, die sie verdient hätten. Jeder vermisst seine Freunde, wenn er stirbt.
Jeder hat Mühe, Freundschaften aufrecht zu erhalten, wenn man ein beschäftigtes Leben führt. Aber angesichts des Todes verliert Materielles an Bedeutung. Zwar wollen die Leute ihre Finanzen in Ordnung gebracht haben, aber es ist nicht Geld oder Status, der noch für sie zählt. Sie wollen ihre Finanzen vielmehr in Ordnung bringen für diejenigen, die sie lieben. Meistens sind sie dafür jedoch bereits zu krank, weshalb es am Ende nur noch um Liebe und Beziehungen geht. Das ist alles, was in den letzten Wochen des Lebens zählt: Liebe und Beziehungen.
5. Ich wünschte, ich hätte mich selbst glücklicher sein lassen.
Das kam überraschend häufig. Viele haben erst an ihrem Lebensende verstanden, dass sie sich bewusst für Glück – Fröhlichkeit und Zufriedenheit – hätten entscheiden können. Sie haben sich verfangen in alten Mustern und Gewohnheiten. Die Macht der Gewohnheit und der Komfort des Altbekannten bestimmten ihre Gefühle und ihre Leben. Angst vor Veränderung brachte sie dazu, anderen und sich selbst zu erzählen, dass sie zufrieden wären. Tief in ihrem Innern sehnten sie sich danach, wieder aus ganzem Herzen lachen und albern sein zu können.
Auf dem Sterbebett ist es dir egal, was andere von dir denken. Wie schön wäre es, bereits lange bevor du stirbst loslassen und wieder lächeln zu können.
Zu leben ist eine Wahl. Es ist DEIN Leben. Wähle bewusst, wähle weise, wähle ehrlich. Wähle Fröhlichkeit, wähle Zufriedenheit.
Artikel als Kurzzusammenfassung erschienen am 11.01.2012, als vollständige Übersetzung am 08.04.2012. Übersetzung: Alex Rubenbauer
Komfort-Zone nicht verlassen, sondern vergrößern
Es ist wohl besser, nicht darüber zu sprechen, die Komfort-Zone zu “verlassen”, sondern sie zu vergrößern, wenn es darum geht, etwas zu tun, das einem erstmal Unbehagen bereitet.
Verlassen klingt, als wäre man außerhalb von ihr völlig ungeschützt und als wäre die Komfort-Zone eine statische Größe, die sich nicht erweitern ließe.
In Wahrheit ist es jedoch so, dass wir uns durch kontinuierliches Üben in immer mehr Situationen wohlfühlen können, in denen wir uns sonst sehr unbehaglich gefühlt haben.