Psychologie
9. Dezember 2017

Sind intelligentere Menschen weniger gesellig?

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Normalerweise würde man annehmen, dass Menschen glücklicher sind, je mehr Kontakt sie zu anderen Menschen haben. Die Sozialpsychologen Norman P. Li und Satoshi Kanazawa kamen in ihrer Studie hingegen zu dem Schluss, dass geselliger Kontakt intelligentere Menschen nicht unbedingt glücklicher macht.

Die Forscher haben über einen längeren Zeitraum hinweg Menschen im Alter zwischen 18 und 28 Jahren beobachtet. Dabei ergaben sich zwei Erkenntnisse, die man vermutlich intuitiv auch annehmen würde: Dass Menschen umso zufriedener sind, je geringer die Bevölkerungsdichte ist. Und dass die meisten Menschen umso glücklicher sind, je mehr sie sich in Gesellschaft mit anderen befinden.

Der letzte Punkt trifft jedoch auf intelligentere Menschen nicht unbedingt zu. Geselliges Beisammensein macht intelligentere Menschen demnach häufig nicht so glücklich wie weniger intelligente Menschen. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass intelligentere Menschen sich häufiger langfristige Ziele setzen. Kurzfristige Geselligkeiten tragen zu diesen Zielen nichts bei, sondern lenken im Grunde sogar von der Verfolgung der gesteckten Ziele ab.

Li, N. P. & Kanazawa, S. (2016). Country roads, take me home… to my friends: How intelligence, population density, and friendship affect modern happiness. British Journal of Psychology, 107(4), 675-697.

 

Über den Autor
Alexander Rubenbauer ist Psychologe (M. Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut. Er bietet Psychotherapie sowohl persönlich in Herrieden bei Ansbach als auch über das Internet an. Er ist per E-Mail erreichbar.

 

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