Perfektionismus: Meiden Sie "Ja, aber..."-Sätze
Wer zum Perfektionismus neigt, benutzt das Wort „aber“ mit Vorliebe, um Positives in Frage zu stellen. Hier drei Beispiele für innere Dialoge, die für dieses Phänomen typisch sind:
- „Diese Arbeitswoche war insgesamt recht erfreulich, aber am Dienstagnachmittag lief es nicht so gut.“
- „Ich habe gestern mehr geschafft als sonst, aber ich war die ganze Zeit über ein bisschen nervös.“
- „Das ist das schönste Bild, das ich seit langem gemalt habe, aber an einer Stelle stimmen die Farben nicht ganz.“
In allen diesen Beispielen setzt die zweite, negative Satzhälfte die erste, positive Hälfte quasi außer Kraft.
Eine einfache Methode, diese Angewohnheit zu überwinden, besteht darin, die Reihenfolge der Gedanken oder Aussagen umzudrehen und den negativen Teil zuerst zu nennen. Auf diese Weise kann der positive Teil den negativen Teil abschwächen:
- „Am Dienstagnachmittag lief es nicht so gut, aber insgesamt war diese Arbeitswoche recht erfreulich.“
- „Ich war die ganze Zeit über ein bisschen nervös, aber ich habe gestern mehr geschafft als sonst.“
- „An einer Stelle stimmen die Farben nicht ganz, aber das ist das schönste Bild, das ich seit langem gemalt habe.“
Noch besser wäre es natürlich, den negativen Satzteil ganz wegzulassen:
- „Diese Arbeitswoche war recht erfreulich.“
- „Ich habe gestern mehr geschafft als sonst.“
- „Das ist das schönste Bild, das ich seit langem gemalt habe.“
Vielen hartgesottenen Perfektionisten fällt dieser Schritt allerdings schwer. Manche haben auch das Gefühl, mit sich selbst nicht ganz ehrlich zu sein.
Bleiben Sie trotzdem am Ball, bis es sich irgendwann richtig anfühlt.
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Die aus Reneau Z. Peurifoys Buch „Angst, Panik und Phobien“ zitierten Ausschnitte wurden 2012 in der Deutschen Angst-Zeitschrift, Heft Nr. 59, veröffentlicht. Sein Buch ist im Verlag Hans Huber erschienen, kostet 29,95 Euro bei 376 Seiten und hat die ISBN 978-3456844046.