Schwierige Vater-Sohn-Verhältnisse weit verbreitet
- 30 Prozent der Männer geben an, überhaupt nicht mehr mit ihrem Vater zu sprechen. Eine Beziehung gleich welcher Art existiert nicht.
- Weitere 30 Prozent haben ein gespanntes und schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater. Sie verbringen zwar hin und wieder Zeit mit ihm, diese Stunden sind aber schmerzhaft und unangenehm.
- Bei den nächsten 30 Prozent sieht es etwas besser aus: Sie besuchen ihren Vater regelmäßig, nehmen an Familienfeiern teil und bemühen sich, ein guter Sohn zu sein, allerdings sprechen sie mit ihrem Vater höchstens über den neuen Rasenmäher.
- Weniger als zehn Prozent der Männer sind mit ihrem Vater wirklich befreundet und betrachten die Beziehung als eng und befriedigend.
- Nur etwa einer von zehn Männern sagt: „Mein Vater ist mir eine große Hilfe. Er ist eine emotionale Stütze in meinem Leben.“
Ist es nicht traurig, dass nicht alle eine solche Beziehung haben und aus dem Wissen „Mein Vater liebt mich und ist stolz auf mich“ Kraft schöpfen können? Wie anders sähe die Welt aus, wenn wir alle – Männer wie Frauen – etwas Derartiges sagen könnten?
Sieben Schritte zur Männlichkeit
Steve Biddulph, Psychologe und Autor des Buches „Männer auf der Suche“ gibt folgende „Sieben Schritte zur Männlichkeit“ an:
1. Kommen Sie mit Ihrem Vater ins Reine
Sie können im Leben nichts Wesentliches vollbringen, solange Sie Ihren Vater nicht verstanden, ihm nicht vergeben und nicht auf die eine oder andere Weise gelernt haben, ihm Achtung entgegenzubringen.
2. Entdecken Sie Ihre Sexualität
Sexualität ist entweder ein eher schäbiger, zwanghafter Bestandteil Ihres Lebens oder aber ein heiliger und mächtiger Quell des Wohlbefindens. Dazwischen gibt es nichts.
3. Nehmen Sie Ihre Partnerin als ebenbürtig an
Männer müssen lernen, wirklich zu kommunizieren. Das heißt, die eigenen Gefühle mitzuteilen und gleichzeitig auf die der Partnerin einzugehen. Das kann zuweilen auch zu heftigen Diskussionen führen. Das macht aber nichts, denn diese führen zu einer dauerhaften, guten Beziehung, wenn Sie dabei so konzentriert und bedächtig zu Wege gehen, dass für Ihre gemeinsamen Probleme auch eine Lösung herauskommt.
4. Beteiligen Sie sich aktiv an der Erziehung Ihrer Kinder
Finden Sie die richtige Balance zwischen Härte und Zärtlichkeit und unterstützen Sie Ihre Frau. Sie können kein Vater sein, während Sie Zeitung lesen. Ihre Aufmerksamkeit ist für Ihre Kinder von entscheidender Bedeutung, wenn diese erwachsen werden sollen.
5. Lernen Sie echte Männerfreundschaften zu führen
Gemeinsam ist man stark, und auch als Mann ist man auf emotionale Unterstützung anderer angewiesen. Außerdem vermittelt das Gefühl, männliche Freunde zu haben, Kraft.
6. Suchen Sie sich eine Arbeit, hinter der Sie voll und ganz stehen
Es reicht nicht aus, mit Arbeit nur den Lebensunterhaltung zu verdienen. Die wirkliche Aufgabe besteht darin, das Leben zu nähren und zu beschützen und an der Schaffung einer besseren Welt mitzuwirken.
7. Befreien Sie Ihren ungezähmten Geist
Der „Männergott“ lebt nicht in Einfamilienhaussiedlungen oder Bürotürmen. Innere Stabilität beruht nicht auf beruflichem Erfolg oder Besitztümern. Ihr Innenleben braucht eine spezifisch maskuline, in der Natur gründende Spiritualität, die Sie in Verbindung zu der Erde setzt, auf der Sie leben.
Alexander Rubenbauer ist Psychologe (M. Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut.