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12. Februar 2012

Blick über den Tellerrand #16

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Wir Menschen scheinen Sinn suchende Kreaturen zu sein, die das Pech haben, in eine Welt geboren zu werden, der eigentlich von sich aus kein Sinn innewohnt. Eine unserer Hauptaufgaben ist es, einen Sinn zu erfinden, der stabil genug ist, um einem Leben als Fundament zu dienen, und dann anschließend das knifflige Manöver zu vollziehen, unsere eigene Urheberschaft an diesem Sinn zu leugnen. So wird der von uns erfundene Sinn zu etwas, das „da draußen“ auf uns gewartet hat.

(Irvin D. Yalom: Der Panama-Hut)

Die Verbindung zwischen „Freiheit“ und Angst ist nicht unmittelbar ersichtlich, weil „Freiheit“ auf den ersten Blick nur positive Konnotationen zu enthalten scheint. (…) Und doch hat die Freiheit auch eine dunklere Seite. Wenn man sie aus der Perspektive von Selbsterschaffung, Entscheidung, Wollen und Handeln betrachtet, ist die Freiheit psychologisch komplex und durchaus angstbesetzt. Wir sind im tiefsten Sinne für uns selbst verantwortlich. Wir sind, wie Sartre es formulierte, die Urheber unserer selbst. Durch unsere Entscheidungen, unser Handeln und Nichthandeln kreieren wir uns letztlich selbst. Dieser Verantwortung, dieser Freiheit können wir nicht entgehen. Wir sind, in Sartres Worten, „zur Freiheit verdammt“. (…) Wenn wir die Welt selbst konstituieren, wo ist dann der feste Boden unter unseren Füßen? Was ist unter uns? „Das Nichts“, wie es die deutschen Existenzphilosophen formulierten. Die Tiefe, der Abgrund der Freiheit. Und mit der Erkenntnis des Nichts im Kern des Seins geht große Angst einher.

(Irvin D. Yalom: Der Panama-Hut)

Ich fühle mich, als würde ich auf dem Rücken liegend die Sixtinische Kapelle ausmalen. Ich freue mich, wenn Menschen sagen: ”Das Bild ist wirklich gelungen”. Aber es ist mein Gemälde, und wenn jemand fragt: ”Warum nimmst du nicht mehr Rot statt Blau?” sage ich tschüss. Es ist mein Gemälde. Es ist mir egal, zu welchem Preis es verkauft wird. Das Gemälde wird nie fertig werden. Das ist eines von den großartigen Dingen daran.

(Warren Buffett über sein Leben als Investor. Aus Susan Cains „Still“)

People are finally pushing back against the incredible influence that corporations have on every aspect of our lives. People are finding a voice for the frustrations of being powerless against the corporations. (…) The minimalist might protest simply by not buying corporate products. Don’t eat at corporate restaurants, or buy corporate coffee, or buy corporate clothes. Don’t have logos on everything you own. Don’t watch corporate entertainment — make your own! Find non-corporate ways to spend time with people. Find non-corporate ways to celebrate Christmas. Find non-corporate music to listen to, or create your own.

(Leo Babauta: minimalist protest)

Eine Gesellschaft, die der Stille keinen Platz mehr erlaubt, wird nicht nur arm und oberflächlich, sondern mit der Zeit unerträglich. Dies kann schon heute deutlich beobachtet werden. Das Potential, wegen einer Nichtigkeit Gewalt auszuüben, war noch nie so hoch. Und ich kann nicht umhin, zu glauben, dass hier ein Zusammenhang besteht.

(Peter Blaschek: Der Verlust der Stille)

Nimmt man sich jedoch einmal etwas Zeit und betrachtet sein Leben, die Irrungen und Wirrungen, die man durchgestanden hat – und vor allem die schwierigen Situationen, so wird man merken, dass alles, so wie es war, sich zum Guten gewendet hat. Ist man ganz ehrlich bei dieser Beobachtung, dann hatte jedes Ereignis einen Sinn.

(Dorothea Kirstein: Das richtige Timing)

  1. You already have something that people want.
  2. Find a way to share it with everyone who needs it.
  3. If it takes some effort for you to share it, you can charge a little something for your effort, to ensure that this giving can continue.

(Derek Sivers: Share whatever you’ve got)

Wenn wir erkannt haben, dass ein Leben, das wir selbst gestalten, die bessere Antwort ist, aber dabei blind dem Weg folgen, den viele andere gehen, dann ersetzen wir einfach nur ein Muster mit einem anderen. Und das ist keine Freiheit. Freiheit eröffnet sich erst jenseits der Muster.

(Jonathan Mead: Schluß mit Selbsthilfe)

Kann Sex als eine Art Freizeitbeschäftigung, als spontanes Ausleben von Gefühlen und losgelöst von Bindungswünschen eine Alternative darstellen zur klassischen Paarbeziehung, bei der ja immer die Gefahr der (sexuellen) Einengung zumindest droht? Hier kann Jean-Claude Kaufmann die spannendsten Antworten liefern. Wie seine Recherchen zeigen, berichten – vor allem Frauen davon – dass Sex nur um seiner selbst willen diese auf die Dauer leer und einsam macht, sich also nicht grundsätzlich von der Zuneigung zum anderen trennen lässt. Sex als reine Freizeitbeschäftigung – das funktioniert nicht.

(Jean-Claude Kaufmann: Wenn Sex leer und einsam macht)

Die klinischen Fakten zeigen unverkennbar, dass Männer und Frauen, die ihr Leben der hemmungslosen sexuellen Befriedigung widmen, nicht glücklich sind und sehr häufig unter schweren neurotischen Konflikten oder Symptomen leiden. Die völlige Befriedigung aller triebhaften Bedürfnisse ist nicht nur kein Fundament des Glücks, sie garantiert nicht einmal seelische Gesundheit.

(Erich Fromm: Die Kunst des Liebens)

There is an empty room, and you. And you are enough. You are all that’s needed in this room, you fill it with your light and the miracle of your being, and you now realize: the things you used to express yourself, those were just a crutch. You need none of it. You are enough.

(Leo Babauta: Finding yourself in spareness)

A politician cheats on his wife, gets caught, and says he “made a big mistake.” A businesswoman omits some revenue her taxes and says something similar to the IRS. A son lies to his mother and later fesses up to his “mistake.” In truth, these examples aren’t mistakes—they’re bad decisions.

(The Minimalists: Mistakes vs. Bad Decisions)

When we fail, it’s because we act on urges without thinking, without realizing it. We have the urge to eat junk, and we do it. We have the urge to check email instead of writing a chapter of our book, and so we open our inbox.

(Leo Babauta: The Pause Upon Which All Else Relies)

Which perspective is right? Neither. The truth is that you need both. Our marriage is so much richer because we are able to draw from two perspectives. My introversion ensures that we go deep and make time to nourish our souls. Her extroversion ensures that we don’t get stuck there, focused exclusively on ourselves. We reach out to others.

(Michael Hyatt: How Introverts and Extroverts Can Benefit from One Another)

Friends and family either fill our emotional bucket or drain it. Tom Rath shows that the fullness of your bucket influences everything from your productivity and creativity to your confidence.

(Jennifer Gresham: Why I Fired My Father – And Maybe You Should Too)

Once you get one, what’s the first thing you do? You go to buy some content. Because at their heart, these are content devices, and they come loaded with a little content but not nearly enough to last a day.

(Leo Babauta: Kindle & iPad are marketing devices)

Wer den kubischen Stein anstrebt, der muß sich nicht nur von Vorurteilen trennen, er muss sich von dem trennen, was Vorurteile schafft. Er muß das wertende Denken aufgeben und alles, was er sieht als genau das betrachten, was es ist.

(Jan Karbowiak: Kreativität vs. Dualismus — offline)

 

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