Psychologie
2. Februar 2014

Kann Belohnung demotivieren?

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Kann es negative Auswirkungen haben, jemanden für etwas zu belohnen, das er auch ohne Gegenleistung tun würde?

Wenn jemand etwas um der Sache Willen tut, einfach weil es ihm Spaß macht, sprechen wir von intrinsischer Motivation — sein Anreiz liegt in seinem Inneren.

Was passiert, wenn wir nun anfangen, ihn für seine Arbeit zu bezahlen?

Er wird sich über das zusätzliche Geschenk freuen und noch begeisterter weitermachen?

Nicht ganz. Die Belohnung, die es eigentlich nur oben drauf geben sollte, verstärkt zwar kurzzeitig das bisherige Verhalten, verdrängt über kurz oder lang aber die intrinsische Motivation zugunsten der extrinsischen Motivation — dem äußeren Anreiz.

Statt der Tätigkeit als solcher wird dann die Belohnung als “Objekt der Begierde” empfunden.

Fällt die Belohnung weg, fällt damit auch die ursprünglich “bedingungslose” Motivation unter ihr Ausgangsniveau und die Tätigkeit wird ohne Bezahlung womöglich nicht länger auf dem gleichen Niveau aufrecht erhalten werden. Zumindest jedoch wird die ursprüngliche Motivation hierdurch temporär frustriert.

Da dieser Effekt jemandes Antrieb “korrumpiert”, nennt man ihn auch den Korrumpierungseffekt.

 

Über den Autor
Alexander Rubenbauer ist Psychologe (M. Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut. Er bietet Psychotherapie sowohl persönlich in Herrieden bei Ansbach als auch über das Internet an. Er ist per E-Mail erreichbar.

 

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