Minimalismus
12. Januar 2013

Selten benutzte Gegenstände ausfindig machen

Von
 

Alex schlug vor, alle Gegenstände, die man nicht häufig benutzt, in ein mehr oder weniger freies Nebenzimmer zu bringen, und sich nur noch die Dinge herauszunehmen, die man tatsächlich braucht.

Das würde zumindest bei mir in eine ziemliche Unordnung ausufern, die ich als ordnungsliebender Mensch nicht dulden könnte. Wer zu viele Sachen besitzt, der hat womöglich auch kein freies Nebenzimmer.

Deshalb habe ich folgenden Tipp:

  1. Im Schreibwarenhandel kleine rote Klebepunkte kaufen.
  2. Die Klebepunkte auf alle Gegenstände kleben (Klamotten, Geschirr, Bücher, …).
  3. Den Tag des Aufklebens im Kalender notieren und einen weiteren Termin in 6 oder 12 Monaten in den Kalender eintragen.
  4. Wenn man einen Gegenstand benutzt hat den Klebepunkt entfernen.
  5. Nach 6 oder 12 Monaten alle Gegenstände mit rotem Klebepunkt verkaufen, verschenken oder entsorgen, und alle ohne Punkte behalten.
  6. Anschließend von vorne beginnen.

Diese Maßnahme kann man auch schrittweise auf einzelne Räume, Stockwerke oder auf Schränke, Schubladen und Ordner anwenden.

 

22. Dezember 2012

Das Wohlstandsparadox

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

In hoch entwickelten Ländern wie Deutschland steigert zusätzlicher Wohlstand nicht das Wohlbefinden. Das Streben nach Mehr stiehlt uns die Zeit, zu genießen, was wir schon haben.

Und je mehr materielle Wünsche erfüllt sind, desto stärker macht sich die Vernachlässigung anderer Grundbedürfnisse bemerkbar – Geborgenheit etwa, ein intakter Lebensraum, Zeit für persönliche Entwicklung und Gemeinschaft.

Quelle: GEO 8/2005

 

22. Dezember 2012

Maximal reduzieren

Von
 

  1. Hör auf, Dinge zu kaufen, die du nicht brauchst
  2. Zahle alle Schulden ab
  3. Schmeiße alle Sachen raus die nicht in deine Wohnung passen
  4. Schmeiße alle Sachen raus die nicht in ein Stockwerk deiner Wohnung passen
  5. Schmeiße alle Sachen raus die nicht in einen Raum deiner Wohnung passen
  6. Schmeiße alle Sachen raus die nicht in einen Koffer passen
  7. Schmeiße alle Sachen raus die nicht in einen Rucksack passen
  8. Schmeiße den Rucksack weg

 

21. Oktober 2012

Marktradikalismus funktioniert nicht immer

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Fragt man einen chinesischen Unternehmer, warum er seine Fabrikarbeiter und die Umwelt aufgrund unzureichender (Arbeitsschutz-)Maßnahmen vergiftet, um Geld zu sparen, wird er sagen: “Das ist doch Aufgabe der Politik! Wir halten alle Gesetze ein! Was wir tun, ist moralisch korrekt, denn wir halten alle Gesetze ein! Wir sind die Guten!”.

So einfach ist das. Also müssen eben Gesetze her. In jeder Dokumentation über solche Unternehmen hört man genau dieses Argument, und genau diese Leute wählen aber marktliberale Parteien und schmieren Politiker, um eben jegliche Gesetzgebung zu vermeiden – es sei denn, es handelt sich um Gesetze, die ihre Position stärken. Das Patentamt würden sie wahrscheinlich nicht abschaffen wollen.

Ich war und bin ein Freund der marktliberalen Idee, aber nur soweit wie möglich. Man soll die Dinge so einfach machen wie möglich, aber nicht einfacher. Wo es um die Lebensqualität von Mensch und Tier geht ist Bürokratie übertriebener Einfachheit vorzuziehen.

Auch das Argument, der Wettbewerb würde das schon richten, stimmt nicht immer, und in den meisten Fällen nicht, weil ohne Gesetze von vornherein keine Transparenz herrschen würde und man demnach nicht “mit den Füßen abstimmen” könnte, weil die Vergleichsgrundlagen fehlen würden – oder glaubt ernsthaft jemand, ohne entsprechende Gesetze würden heute die Inhaltsstoffe auf unseren Lebensmitteln stehen?

 

17. Juni 2012

Zählen Sie Ihre Anker

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Manche Minimalisten zählen gelegentlich die Anzahl der Gegenstände, die sie noch besitzen.

Es gibt aber noch etwas anderes, das man zählen kann: Anker.

Ein Anker dient dazu, ein Schiff auf Grund festzumachen, damit es nicht abgetrieben wird.

Man kann es auch als Last empfinden, etwa wie eine Handschelle, oder eine Leine, mit der ein Hund festgebunden wird: Man hat keine Möglichkeit mehr, sich zu bewegen und sich frei zu entwickeln.

Manche Anker sind gut. So symbolisiert der Anker auch Treue. Manche Anker sind schlecht, wie das Anhaften an unproduktiven Überzeugungen (z. B. “ich kann … nicht”) oder Angewohnheiten (z. B. dem Rauchen).

Dennoch ist es eine interessante Idee, einfach mal seine Anker zu zählen, die kleinen und die großen. Manche gilt es dann beizubehalten, andere gilt es loszubinden.

Von wie vielen Ankern werden Sie festgehalten?

Und wie viele davon hindern Sie an Ihrem persönlichen Fortkommen, Ihrer persönlichen Entwicklung?

Welche wollen Sie loslassen?


Inspiriert durch More Is Less? von Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus.

 

← Ältere Artikel        Neuere Artikel →

Suche: